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News / Concordia-Medienpreise an Dieter Bornemann und ein Team des „Profil“
Dieter Bornemann (Foto: ORF/Thomas Jantzen)
17.06.2021   Journalistenpreise
Concordia-Medienpreise an Dieter Bornemann und ein Team des „Profil“
Bornemann wird in der Kategorie Pressefreiheit für seine Arbeit als Vorsitzender des ORF-Redakteursrates, die „Profil“-Mitarbeiter in der Kategorie Menschenrechte ausgezeichnet.
Wien – Seit 1997 vergibt der Presseclub Concordia die Concordia Preise für außerordentliche publizistische Leistungen. Die Verleihung findet heuer am 28. Juni 2021 im Parlament statt. Die Jury unter Vorsitz von Heide Schmidt wählte in der Kategorie Pressefreiheit Dieter Bornemann für seine Arbeit als Vorsitzender des ORF Redakteursrates und in der Kategorie Menschenrechte ein Team von „Profil“, bestehend aus Robert Treichler, Emran Feroz und Sayed Jalal Shajjan, für ihre Reportage  „Der Mann aus Nirgendwo“aus. Die Laudationen halten Armin Wolf (ORF) und Georg Hoffmann-Ostenhof („Profil“).


Dieter Bornemann ist seit 2012 Vorsitzender des ORF-Redakteursrats und damit der Sprecher aller journalistischen Mitarbeiter:innen des ORF. „Dieter Bornemann setzt sich im Sinne des Concordia Preises für Pressefreiheit unermüdlich gegen politische Einflussnahme und für die Unabhängigkeit des ORF ein. Er verteidigt die ORF-Journalist*innen couragiert gegen ungerechtfertigte Angriffe von außen wie von innen – und zwar ohne Rücksicht auf seine persönliche Karriere“, erklärt die Jury ihre Entscheidung. Als besonders wichtig für die Medienfreiheit in Österreich hebt die Jury die konkreten medienpolitischen Vorschläge des Redakteursrats, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für einen unabhängigen ORF sowie die Vernetzung mit Redakteursvertreter:innen öffentlich-rechtlicher Sender in Deutschland und der Schweiz hervor. Mit der Auszeichnung von Dieter Bornemann unterstreicht die Concordia ihren Einsatz für einen unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk und gegen politisch motivierte Einflussnahme und Attacken auf die Berichterstattung des ORF.
 
„Profil“-Journalist Robert Treichler und seine Kollegen Emran Feroz und Sayed Jalal Shajjan erhalten den Concordia Preis in der Kategorie Menschenrechte. Ihre Reportage „Der Mann aus Nirgendwo“ erzählt die Geschichte des Flüchtlings„Yusuf“, dessen Identität und Herkunft ungeklärt sind. Der Text beschreibt beide Seiten einer festgefahrenen Lage zwischen einem Flüchtling und dem Rechtsstaat und wird von der Jury als „sorgfältig recherchiertes und feingezeichnetes Porträt eines Asylsuchenden, das ganz ohne Klischees auskommt und dem Protagonisten ebenso wie den Argumenten der Asylbehörde Raum gibt“ ausgezeichnet. Treichler erzählt klar, nachvollziehbar und transparent eine komplexe Geschichte, in der beide Seiten Fehler gemacht haben – und überlässt den Leserinnen und Lesern selbst die Aufgabe abzuwägen, auf welche Weise die Menschenrechte trotzdem ihre Gültigkeit behalten können. Der ausgezeichnete Text zeigt damit beispielhaft, wie ausgewogen und mit journalistischer Distanz berichtet werden kann, ohne auf Empathie zu verzichten, und lädt beide Seiten in der Flüchtlings-Debatte zum Nachdenken ein.
 
Astrid Kuffner


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