„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 6: Stephan Töngi beleuchtet die große und die kleine Schuld.
Mannheim – Nach Wahl, sportlichen Niederlagen oder wirtschaftlichen Einbrüchen ist viel von Schuld/schuld die Rede. Nicht immer spiegelt die Orthographie das Maß von Schuld:
Wenn jemand die Schuld an einer Niederlage hat, wird „Schuld“ als Substantiv großgeschrieben (ähnlich wie Geld haben, Erfolg haben, Zeit haben ...).
Wenn jemand an einer Niederlage schuld ist, wird „schuld“ als Adjektiv kleingeschrieben (wie groß sein, verantwortlich schnell sein …).
Nächste Woche geht es um Staus, aber von der sprachlichen Seite aus betrachtet.
Vergangenes Mal drehte sich alles um das überflüssige -e.
Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.
Zum Thema „Besser Schreiben“ sind im Medienfachverlag Oberauer die
„Journalisten-Werkstätten“ „Kreatives Schreiben“, „Titel und Teaser“, „Wie Wörter wirken“, „Wie Sätze wirken“, „Wie Texte wirken“ erschienen.