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News / Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Im Stau
Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalistinnen und Journalisten.
19.08.2021   Ausbildung
Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Im Stau
„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 7: Stephan Töngi nähert sich diesmal dem Stau – von der sprachlichen Seite.
Mannheim – Sommerzeit = Stauzeit. Staus sind immer unangenehm, ob man mittendrin steckt, sie umfahren muss oder von Verkehrsnachrichten regelrecht erschlagen wird. Von ihrer Länge, aber auch von ihrer sprachlichen Seite. Auch wenn in den Rundfunk- oder Zeitungsnachrichten vom Rückstau die Rede ist: Das Wort ergibt keinen Sinn, denn irgendwie ist ein solcher Stau immer „Rück-“, wenn ich im vorderen Teil stehe, oder er ist „Vor-“, wenn ich im hinteren Teil stehe. Korrekt heißt es daher einsilbig schlicht und einfach ... „Stau“. 
 
Wer im Stau steht, ist deshalb noch lange kein Stauer. Mit Stauer/-in bezeichnet man vielmehr jemanden, der Schiffe be- und entlädt. 
 
Nächste Woche geht es um die Apposition (Beifügung zur näheren Bestimmung). 
Vergangenes Mal standen schuld/Schuld im Mittelpunkt.
 
Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen. 
 
Zum Thema „Besser Schreiben“ sind im Medienfachverlag Oberauer die „Journalisten-Werkstätten“ „Kreatives Schreiben“, „Titel und Teaser“, „Wie Wörter wirken“, „Wie Sätze wirken“, „Wie Texte wirken“ erschienen.