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News / Vorsicht, Sprachfalle! – die unbestimmte Zeitangabe mit „gut“
Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalistinnen und Journalisten.
28.10.2021   Ausbildung
Vorsicht, Sprachfalle! – die unbestimmte Zeitangabe mit „gut“
Teil 13 von Stephan Töngi.
Salzburg – Um das Ungefähre im Sinne von „etwas mehr als ...“ auszudrücken, gibt es die Konstruktion mit dem Wörtchen „gut“.
 
Beispiele: 
„Vor gut einem Jahr kam er aus Syrien.“
„Nach gut einem Jahr kam er frei.“ 
„26 Fragen in gut einer Stunde“
 
Häufig anzutreffen, aber falsch ist:
„Vor einem guten Jahr kam er aus Syrien.“
„Nach einem guten Jahr kam er frei.“
„26 Fragen in einer guten Stunde“
Denn die Stunde oder das Jahr muss nicht unbedingt gut (gewesen) sein. 
 
Nächstes Mal geht es um „schwarz und Schwarz“.
Vergangenes Mal stand die Indirekte Frage im Mittelpunkt.

Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.