Diese Einstellung hat in Österreich eine starke Tradition, analysieren Roman Hummel, Heinz P. Wassermann, Heinz M. Fischer und Erich König in der Zeitschrift "Medien & Zeit".
Wien – Der Arbeitskreis für historische Kommunikationsforschung widmet die Ausgabe 3/2021 der Zeitschrift „Medien & Zeit“ Perspektiven auf die Journalismusausbildung in Österreich. Roman Hummel vom Fachbereich Kommunikationswissenschaft skizziert in seinem Beitrag wiederkehrende Befragungsergebnisse und die Entwicklungsschritte von Journalismus-Ausbildungsinitiativen ab 1948. Die Einstellung, dass Journalismus ein Anlernberuf sei und möglichst frei zugänglich bleiben muss, hat in Österreich eine starke Tradition.
Noch 2010 wurde ein Universitätsabschluss – egal auf welchem Gebiet – geringe Bedeutung für eine erfolgreiche Karriere im Beruf zugestanden, obwohl inzwischen rund ein Drittel der Journalistinnen und Journalisten einen hatten. Hummel skizziert fünf wiederkehrende Debattenpositionen und liest zuletzt aus der skizzierten Entwicklung heraus, „dass 1. der (österreichische) Journalismus ein „Feld“ konstituiert, dessen Regeln eine formalisierte Ausbildung, bislang jedenfalls, ausschließen. 2. belohnt dieses (Berufs-)Feld gegenüber seinen Akteuren nicht Wissen, sondern trainierbare Fertigkeiten. Damit hatten (und haben bis heute) 3. nur jene Journalisten-Kurse Erfolg, welche ihre Zielgruppe überzeugen können, dass vermittels der Kursinhalte unmittelbar Praxisprobleme gelöst werden können.“
Sie möchten exklusive Medienstorys, spannende Debatten lesen und sich über, Jobs, Workshops, Top-Personalien und Journalistenpreise aus Österreich informieren? Dann bestellen Sie bitte unseren kostenlosen
Newsletter.
Erich König von der Rundfunk und Telekom-Regulierungsbehörde (RTR) schlägt in die gleiche Kerbe und vergleicht die öffentliche Förderung der Journalismusausbildung in Deutschland und Österreich. Die letzte grundlegende Reform der Journalismusausbildung habe hierzulande 1992 stattgefunden. Die öffentliche Förderung blieb gleich – trotz steigender Zahl von Ausbildungseinrichtungen, sei zudem zu unflexibel und berücksichtige den Onlinebereich kaum. Für König besteht Reformbedarf.
Heinz M.Fischer, langjähriger Leiter des Lehrgangs (später Bachelorstudiums) „Journalismus und Public Relations“ an der FH Joanneum zeichnet gemeinsam mit dem Lehrenden Heinz P. Wassermann die Entwicklung des Ausbildungangebots und seiner Inhalte ab 2002 nach.
Download des ganzen Heftes
hier.