Wien - Mit seinem Mut, sich wenn nötig zwischen alle Stühle zu setzen, fiel der deutsche Lyriker und Liedermacher Wolf Biermann zeitlebens auf. Nun erhält er dafür die Auszeichnung für das Lebenswerk bei der Verleihung des neu gegründeten Arik-Brauer-Publizistikpreises. „Biermann hat sich zeitlebens dafür ausgezeichnet, auf den Weg des geringsten Widerstands zu verzichten“, wird die Auszeichnung begründet.

Biermann wurde 1936 in Hamburg geboren und veröffentlicht seit 1960 Lieder und Gedichte. Er wurde in den 60er Jahren als radikaler Kritiker der Parteidiktatur der DDR bekannt, seine Ausbürgerung sorgte für großes Aufsehen. Biermann ist Preisträger zahlreicher Literaturauszeichnungen und seine Gedichtbände gehören zu den meistverkauften der deutschen Nachkriegsliteratur. Auch für seine Konzerte und seine scharfzüngigen Essays ist er berühmt.

Der Arik-Brauer-Publizistikpreis, der erstmals vergeben wird, wurde von Mena-Watch ins Leben gerufen, um Beiträge zur öffentlichen Debatte auszuzeichnen, die „den Nahen Osten aus einer fairen und realitätsbezogenen Perspektive betrachten“, wie es von Seiten der Organisatoren heißt. Der Gründer des Wiener Nahost-Thinktanks Mena-Watch, Erwin Javor, war jahrelang enger Freund und Lebensbegleiter des Künstlers Arik Brauer, der vor einem Jahr verstarb, nach dem der Preis benannt wurde und der auch eine Keramikskulptur für die Preisträger geschaffen hat.

Abgesehen vom Preis für das Lebenswerk werden die Arik-Brauer-Publizistikpreise wie berichtet an Christian Ultsch und Esther Schapira verliehen, den journalistin-Artikel dazu finden Sie hier.

Alle drei Preisträger wurden von einer Jury, der unter anderen Timna Brauer, die Tochter des Namensgebers, Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien, „Standard“-Herausgeber Oscar Bronner und der als Nah-Ost-Experte beim ORF bekannt gewordene Ben Segenreich angehören.
Die Verleihung des Arik-Brauer-Publizistikpreises wird am 24. März im Stadttheater Walfischgasse in Wien stattfinden. (tst)


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