Der Chefredakteur über Verantwortung in Krisenzeiten, die Konkurrenz mit dem „Kurier“ und wie er Boulevard definiert.
Wien – Corona-Berichterstattung, Layout, Kooperation mit „Kurier“ und „Profil“, Dichand-Akademie: Klaus Herrmann geht mit der „Krone“ weg vom Boulevard. Peter Plaikner hat für die aktuelle Ausgabe von
„Österreichs Journalist:in“ mit Chefredakteur Klaus Herrmann gesprochen:
Klaus Herrmann zur Verantwortung in der Corona-Krise
„Als weitaus größtes Privatmedium des Landes haben wir eine große Verantwortung. Die gilt es gerade während einer so großen Krise mit besonderer Sorgfalt wahrzunehmen. Wir haben, wie ich hoffe, mit einigem Erfolg versucht, einen vernünftigen Kurs ohne Panikmache einzuschlagen. Das fand und findet viel positiven Widerhall, aber gleichzeitig auch teils aggressive Kritik von Maßnahmengegnern, deren Anliegen und Sorgen wir aber auch Platz einräumen – etwa auf unseren Leserbriefseiten.“
Klaus Herrmann zur Konkurrenz mit dem „Kurier“
„Wir stehen weiter in einem gesunden Konkurrenzverhältnis – auch wenn wir bei der Elternschaft Überschneidungen haben. Aber Verhältnisse werden stets besonders auch von den handelnden Personen geprägt – und da hat sich in den vergangenen Jahren ein deutlicher Klimawandel vollzogen. Da ist Eis abgeschmolzen.“
Klaus Herrmann zur Boulevardzeitung „Krone“
„Die größten Gemeinsamkeiten sind hohe Reichweiten. Und gleichzeitig auch der größte Unterschied: Weil die ,Krone‘ eben kein Boulevardmedium ist, sondern eines für die ganze Familie, Arbeiter wie Akademiker erreicht, ist unsere Reichweite immer schon eine deutlich höhere. Und wir können mit dieser Breite unsere Reichweite auch deutlich besser verteidigen als Boulevardzeitungen.“
Die ganze Geschichte lesen Sie
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Was Sie noch wissen müssen:
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– „Ich bin zwar vom Land, aber kein ORF-Trottel“. Wie Medienhäuser zu Feindbilder wurden und warum wir am Ende der Pandemie nicht zur Tagesordnung übergehen dürfen. Ein Essay von Michael Jungwirth über unseren verlorenen Nimbus der Unfehlbarkeit.
– Wohin Susanne Dickstein die „OÖN“ steuert. Als neue Chefredakteurin will sie journalistische Talente fördern, die Digitalisierung der „OÖN“ vorantreiben und die Berichterstattung in den Bezirken stärken. Wie das alles passieren soll, erklärt sie zusammen mit ihrem Vorgänger Gerald Mandlbauer.