Wohin die neue Chefredakteurin die „OÖN“ führt.
Linz – Als neue Chefredakteurin der „OÖN“ will Susanne Dickstein journalistische Talente fördern, die Digitalisierung vorantreiben und die Berichterstattung in den Bezirken stärken. Wie das passieren soll, erklärt sie im Interview mit Georg Taitl in der aktuellen Ausgabe von
„Österreichs Journalist:in“ zusammen mit ihrem Vorgänger Gerald Mandlbauer.
Frau Dickstein, wir treffen uns gerade zum Doppelinterview. Warum dies? Gibt es in Zukunft eine Doppelspitze bei den „OÖN“ mit Gerald Mandlbauer als Überchefredakteur?
Susanne Dickstein: Nein, ganz klar, es gibt keine Doppelspitze. Der Grund, warum wir dieses Interview zu zweit machen, ist ein Akt der Höflichkeit und der geordneten Übergabe, es steht meinem Vorgänger zu, dabei zu sein. Wir haben mit Jahresbeginn einen sauberen Schnitt gemacht, der so aussieht, dass Gerald Mandlbauer Mitglied der Chefredaktion ist, Chef-Kommentator, eine wöchentliche Kolumne hat und wir uns abwechseln, was den Samstags-Leitartikel betrifft. Ich habe ganz klar die Chefredaktion übernommen. Er ist auch kein einziges Mal mehr bei der Redaktionskonferenz dabei gewesen. Also auch dies ein klares Zeichen.
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In der Vorbereitung zum Interview habe ich auch gehört „Die Susi ist wirklich gut, aber leicht wird sie es nicht haben“. Damit sind m gliche Widerstände der sogenannten Kronprinzen, die nicht Chef geworden sind, gemeint. Haben Sie sich schon eine dicke Haut zugelegt?
Ich habe von Haus aus eine dicke Haut. Ich brauche sie aber nicht in Bezug auf meine Stellvertreter, mit denen ich hervorragend zusammenarbeite. Ich habe mit allen drei mehrere Gespräche geführt, wir haben uns gefragt, wie wollen wir miteinander, wie können wir miteinander, und ich habe ganz klar signalisiert, wenn ihr es wollt, ich will langfristig mit euch, und so werden wir es auch machen. Alle drei haben mir Loyalität und volle Unterstützung zugesagt und leben dies im täglichen Miteinander.
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Was sind Ihre ersten Schritte als neue Chefredakeurin?
Ich habe mir klar drei Schwerpunkte definiert. Der erste Schwerpunkt betrifft den journalistischen Nachwuchs.Das ist mir ein großes Anliegen. Wir starten wieder mit unserem Trainee-Programm, der „OÖN“-Akademie. Wir stecken gerade mitten im Auswahlverfahren und werden mit Mai starten. Zweitens ist die Digitalisierung. Dazu werden wir auch intern personell zu rotieren beginnen, so dass wir einzelne Bereiche in der Redaktion verschmelzen und Print und Online stärker zusammenwachsen. Drittens ist die Lokalisierung, wo es darum geht, noch n her an unsere Leser zu rücken und in den Bezirken noch stärker Präsenz zu zeigen.
Das gesamte Interview finden Sie
hier.