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Corinna Milborn
07.04.2022   Vermischtes
Wie schaffen Sie es, auf so vielen Gebieten erfolgreich zu sein, Frau Corinna Milborn?
Lässt sich Erfolg planen? Verändert er den Charakter? „Österreichs Journalist:in“ hat sich unter Journalistinnen und Journalisten umgehört. Wie Ulla Kramar-Schmid, Florian Klenk und Melisa Erkurt über Erfolg denken.
Salzburg – Lässt sich Erfolg planen? Verändert er den Charakter? Und hängt Erfolg in unserer Branche von der sozialen Herkunft ab? „Österreichs Journalist:in“ hat sich unter Journalistinnen und Journalisten umgehört. Unter anderem bei Puls 4-Chefredakteurin Corinna Milborn.
 
Wie schaffen Sie es, mit so vielen Themen erfolgreich zu sein, Frau Milborn?
Corinna Milborn: Der wichtigste Erfolgsfaktor im Journalismus ist meiner Meinung nach – das mag banal klingen – Demut. Man macht Journalismus nie allein, und nie für sich selbst.
 
Erstens: Journalismus ist immer Teamarbeit, im Fernsehen noch mehr als anderswo: Eine Sendung ist nur erfolgreich, wenn Dutzende Menschen das Ganze wichtiger nehmen als sich selbst.
 
Zweitens: Journalismus ist nicht Kunst, sondern Dienstleistung. Der Erfolg misst sich nicht am Applaus, sondern an der Wirkung. Dazu gehört natürlich, möglichst viele oder die richtigen Empfänger zu erreichen, aber Quote kann kein Selbstzweck sein.
 
Drittens: Erfolgreich ist nur, was zu einem Ziel beiträgt, das außerhalb der eigenen Person liegt. Mein Ziel etwa ist, Macht zu hinterfragen, aufzuklären, Ungerechtigkeit aufzuzeigen. Menschen die Informationen in die Hand zu geben, um die für sie richtigen Entscheidungen zu treffen. Das versuche ich mit verschiedenen Formaten von TV über Schreiben bis Veranstaltungen.
 
Ich kann mich am Handwerk und über ein gelungenes Werk freuen – wie erfolgreich es für diese Ziele ist, kann man aber oft erst viel später beurteilen. Mein Erfolgstipp also: Nimm dich nicht so wichtig!
 
PS: Nicht zu vergessen: Arbeit! Ja, man braucht die richtige Idee und das Vertrauen, dass sie es wert ist, verwirklicht zu werden. Aber der Rest ist Teamwork, Hartnäckigkeit – und ganz simpel: sehr viel Arbeit.
 
Wie Ulla Kramar-Schmid, Florian Klenk und Melisa Erkurt über Erfolg denken.