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Günther Wiesinger mit Dietrich Mateschitz am 13. Mai 2017 beim Match RB Leipzig gegen Bayern.
27.10.2022   Leute
„Didi, wir werden dich vermissen“
Sehr persönliche Zeilen von Günther Wiesinger, Chefredakteur von SPEEDWEEK.com, zum Tod von Dietrich Mateschitz.
Salzburg - Wegen der angeschlagenen Gesundheit trat Dietrich Mateschitz seit eineinhalb Jahren kaum mehr in der Öffentlichkeit auf. Er wurde nicht mehr bei den Derbys RB Leipzig gegen Bayern München gesehen und zeigte sich 2021 und 2022 nicht bei den WM-Läufen der Formel 1 und MotoGP in Spielberg. Der 78-Jährige schonte seine Kräfte und vertraute auf die Kunst der Ärzte, um seine unheilbare Krankheit zu bekämpfen. Samstagnacht ist er in Salzburg gestorben. Günther Wiesinger, Chefredakteur von SPEEDWEEK.com, der erfolgreichsten Website im Konzern von Red Bull, schrieb zum Tod von Dietrich Mateschitz:
 
Es fällt mir schwer, meine Bestürzung und Trauer zu beschreiben. Wo man am meisten fühlt, weiß man am wenigsten zu sagen. Wenn jetzt jemand einwirft, 78 sei ein schönes Alter, dann entgegne ich: Es gibt kein schönes Alter zum Sterben. 
 
Ganz gleich, wann ein lieber Mensch geht: Der Zeitpunkt ist immer der falsche.
Ein österreichischer Kabarettist hat vor seinem Tod den Satz geprägt: "Ich hoffe, ihr werdet nicht so lange über mich weinen, wie ihr mit mir gelacht habt." Ein Spruch, der von Dir stammen könnte, Didi. 
 
Ich bin erschüttert, ratlos und gleichzeitig froh, dich vor fast drei Jahrzehnten kennengelernt zu haben, bei Events zur Motorrad-WM, anfangs nur auf dem Salzburgring, später in der Formel 1, beim Fußball oder im Hangar-7.
 
Didi, deine Gesellschaft war immer stimmungsvoll und bereichernd, die Gespräche verliefen meist lehrreich und unterhaltsam, du warst guten Argumenten gegenüber zugänglich, deine Schlagfertigkeit und Ironie bleiben unvergesslich. Dein Qualitätsbewusstsein, deine Zielstrebigkeit, dein strategisches Denken, und die Schnelligkeit deiner Gedanken haben mich nicht selten sprachlos zurückgelassen. 
 
Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden den engsten Angehörigen, Mark, Marion und Anita, und den vielen Freunden.
 
Wir sind zutiefst betroffen und fassungslos. 
 
Der Sprachschatz reicht nicht aus, um meine Empfindungen zu beschreiben. Mir bleiben die Worte im Hals stecken. Vielleicht findet sich etwas Trost in den Weisheiten von großen Literaten. 
 
"Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist." (Franz Kafka)

"Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können." (Jean Paul)

Dem ist nichts hinzuzufügen. Nur so viel: Didi, wir werden dich vermissen. So eine Persönlichkeit trifft man nur einmal in Leben. Niemand von uns wird dich je vergessen. 
Danke. Ruhe in Frieden.

Ich bin traurig. 
 
Günther Wiesinger
 
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