Was die Print-Redakteurin von „Bergwelten“ für die Zukunft der Branche als unerlässlich ansieht.
Salzburg/Wien - „Österreichs Journalist:in“ (damals: „Der Österreichische Journalist“) wurde 1987 ins Leben gerufen. Theresa Steininger hat junge Journalistinnen und Journalisten, die im gleichen Jahr geboren sind, um ihre Einschätzung der aktuellen Situation gebeten - und um Informationen zu ihrem Werdegang. Dieses Mal: Mara Simperler, „Bergwelten“.
„Ich habe Journalismus an der FH Wien und Internationale Entwicklung an der Uni Wien studiert, dann ein paar Jahre als freiberufliche Journalistin gearbeitet und da unter anderem auch fürs Red Bull Media House. Bei der Gründung von „Bergwelten“ wurde ich gefragt, ob ich dort nicht als Online-Redakteurin anfangen mag. Das war ich ein Jahr, dann bis 2021 als Print-Redakteurin und CvD und 2022 bin ich dann Managing Editor der neuen multimedialen Bergwelten Dossiers geworden (Derzeit bin ich in Karenz).
Journalismus ist ein Feld, das sich derzeit stark ändert. Zum einen verschiebt sich der Fokus seit Jahren klar Richtung Online, zum anderen dezentralisiert sich Berichterstattung. Damit meine ich, dass es viele Einzelpersonen gibt, die in den sozialen Netzwerken als Berichterstatter gesehen werden, auch Channels wie Telegram-Gruppen sind für manche Menschen inzwischen wichtiger als klassische Medien. Das wird, glaube ich, noch so weitergehen.
Ob es Print in 35 Jahren noch geben wird? Ich weiß es nicht - vielleicht sind Bäume dann durch die Klimakrise so wertvoll, dass wir sie nicht mehr oder nur mehr selten zu Papier verarbeiten wollen. Und während ich kein Problem damit habe, dass Print vielleicht in Zukunft nur mehr als Luxus- oder Nischenprodukt existiert, finde ich es wichtig, dass die Qualität von Redaktionen, die journalistische Praxis von gegenseitigen Checks gewahrt wird. Daher ist es für die Zukunft meiner Meinung nach unerlässlich, dass wir unsere Arbeitsweise transparent machen und den Dialog mit unseren Userinnen und Usern aktiv fördern.
Ich habe kein Interesse daran, dass mein Feld genau so bleibt, wie es ist, denn ich bin der Meinung, dass es jeder Disziplin guttut, wenn sie sich weiterentwickelt. Wichtig ist dabei nur, dass die grundlegenden journalistischen Werte erhalten bleiben - ob das Ergebnis nun gedruckte Worte sind, aufwändige Online-Dossiers oder kurze Videos in sozialen Medien, ist dabei eigentlich nebensächlich. “
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