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News / Prälat-Leopold-Ungar-Preis vergeben
Die Hauptpreisträger (Foto: Caritas Wien)
24.11.2022   Journalistenpreise
Prälat-Leopold-Ungar-Preis vergeben
Soraya Pecht, Matthias Däuble, Vanessa Böttcher, Stefan Melichar, Michael Nikbakhsh, Ola Westerberg und Sebastian Pumberger wurden ausgezeichnet.
Wien - Am Dienstagabend wurde der Prälat-Leopold-Ungar-Journalist*innenpreis zum 19. Mal vergeben. Diese Auszeichnung wird im Sinne des Lebenswerkes von Prälat Leopold Ungar von der Caritas der Erzdiözese Wien und Raiffeisen NÖ-Wien für publizistische Arbeit zu den Themen Toleranz und Verständnis im Umgang mit gesellschaftlichen Randgruppen vergeben.
 
Der Hauptpreis in der Kategorie Print ging heuer an Soraya Pechtl für zwei Arbeiten, die in der Wochenzeitung „Falter“ erschienen sind. In „Gib mir 10 Minuten“ beleuchtet die Autorin das Innenleben eines Start-Ups, das sich das Liefern von Lebensmitteln via App zur Aufgabe gemacht hat. In verdeckter Recherche zeichnete Pechtl das Bild eines digitalen Businessmodells, das ohne analoges Dienstleistungsprekariat nicht auszukommen scheint. Die zweite Arbeit Pechtls, die mit dem Prälat-Ungar-Journalist*innenpreis ausgezeichnet wird, trägt den Namen „Die Abzocke im Altersheim“. Sie handelt davon, was passieren kann, wenn Pflege zur Geschäftsidee mutiert.
Der Hauptpreis in der Kategorie Fernsehen ging dieses Jahr an Vanessa Böttcher für „Ukraine – Die Wahrheit unter den Trümmern“ für das „ORF Weltjournal“.
 
Der Hauptpreis in der Kategorie Online/Multimedia ging heuer an die „Profil“-Journalisten Stefan Melichar, Michael Nikbakhsh und Sebastian Pumberger, die gemeinsam mit dem schwedischen Investigativ-Journalisten Ola Westerberg „Öl, Blut, Gier – Die Akte OMV-Sudan“ verfasst haben. Die Story enthüllt, wie skrupellos sich Ölkonzerne an Leid und Tod in Afrika bereicherten – darunter die OMV. Auf Basis Tausender Aktenseiten wird ein tiefer Einblick in die Rolle des heimischen Ölkonzerns gewährt, die er einst im südsudanesischen Bürgerkriegsgebiet gespielt hat.
In der Kategorie Radio wurde die Reportage „Octavian will helfen“ von Matthias Däuble für ausgezeichnet. Gesendet wurde sie in der Reihe „Ö1-Reihe Moment“. Däuble begleitete dafür einen Transport an die rumänisch-ukrainische Grenze.
 
Die Anerkennungspreise wurden heuer in der Kategorie Print an Lisa Kreutzer („Schwer gefragt (mit Eugenia Seleznova)“, „Hafeez rennt“, „Die Anspruchslosen“ für „Tagebuch“), Lisa Breit („Mama, Papa, es ist aus!“ für „Der Standard“) und Clemens Neuhold („Viktor Orbán und Soldat Mosasa“ für „Profil“) vergeben. In der Kategorie TV wurden Rosa Lyon („Ein Jahr Taliban an der Macht in Afghanistan“, „Frauen in Afghanistan“, „Umstellung vom Kämpfen zum Regieren“ für ORF Zeit im Bild und ZiB2) und Ajda Sticker („Erklär mir, wie du lebst“ für ORF Heimat Fremde Heimat) mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Die Anerkennungen im Bereich Online/Multimedia gingen an Amra Duric („Wiener auf Jobsuche“; „20 Jahre Praxis, aber Wienerin soll um 1.200 Euro arbeiten“, „IT-Techniker sucht sechs Jahre einen Job“ für „Heute am Punkt“ der Tageszeitung Heute), an Laurin Lorenz und Christopher Lettner („Leben in der Schattengesellschaft: Ein Tag mit der obdachlosen Jana“ für DerStandard.at) und an Delna Antia-Tatic (für die Podcast-Reihe „Du bestimmst. Punkt.“ bei b„iber“). Juliane Nagiller („Das System 24-Stunden-Betreuung“ für Ö1 Radiokolleg), Veronika Zoidl und Julia Polczer („Die weiße Rose von Wien“ für Ö1 Hörbilder) und Miriam Steiner („Gegen seinen Krieg“ für Ö1 Moment) wurden in der Kategorie Hörfunk mit einem Anerkennungspreis prämiert.
 
Mit dem Prälat-Leopold-Ungar-Preis werden Medienschaffende für herausragende journalistische Leistungen ausgezeichnet, die Toleranz und Verständnis im Umgang mit gesellschaftlichen Randgruppen fördern und sich mit sozialpolitischen Themen wie Armut, Obdachlosigkeit, Migration, Flucht, Alter, Krankheit oder Diskriminierung auseinandersetzen.
 
Prämiert werden Journalistinnen und Journalisten, die sich in und mit ihrer Arbeit couragiert gegen eigene und fremde Vorurteile wenden und sich im Spannungsfeld zwischen Emotion und Information sensibel um kreative Zugänge in der Berichterstattung bemühen, so die Definition von Seiten der Preisvergebenden.


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