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News / Causa Fellner: Frauennetzwerk Medien und Presseclub Concordia fordern Konsequenzen
Die Vorständinnen des Frauennetzwerks Medien (Foto: Luiza Puiu)
19.12.2022   News
Causa Fellner: Frauennetzwerk Medien und Presseclub Concordia fordern Konsequenzen
Niki Fellner entgegnet in einem Brief, es seien bereits Maßnahmen ergriffen worden.

Wien - In einer gemeinsamen Aussendung sprechen Presseclub Concordia und Frauennetzwerk Medien von „Fragen, die in der Causa Fellner jetzt gestellt werden müssen“.


 


Nachdem die Gleichbehandlungskommission in einem Gutachten eine sexuelle Belästigung eruiert und mehrere Frauen Vorwürfe gegenüber Wolfgang Fellner erhoben haben, stelle man in den Interessensvertretungen Überlegungen an, welche Schritte innerhalb der Mediengruppe Österreich gesetzt werden, um die Mitarbeiterinnen vor sexuellen Übergriffen zu schützen: „Wurden neue Richtlinien zum Schutz der Frauen bei Österreich, oe24.at und OE24.tv erarbeitet oder Safe Spaces geschaffen sowie untadelige Vertrauenspersonen ernannt, an die sich Betroffene diskret wenden können?“, heißt es in der Aussendung.


 


Zudem haben die Vorwürfe und der Spruch der Gleichbehandlungskommission sowie bisherige gerichtliche Entscheidungen zum Tatbestand der üblen Nachrede (gegenüber Katia Wagner und Raphaela Scharf) aus Sicht des Frauennetzwerks Medien und des Presseclubs Concordia für Wolfgang Fellner bisher kaum Konsequenzen gebracht: „Als Moderator im Haus wiederholt mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung konfrontiert, ist er weiterhin im OE24.tv-Fernsehstudio zu sehen, während einige der betroffenen Frauen mit beruflich herausfordernden Situationen zu kämpfen haben. Auch hier drängt sich eine Frage auf: Ist die neue Geschäftsführung der Ansicht, dass dieser Moderator weiterhin auf Sendung zu sehen sein sollte? Wir wissen nicht, ob sich bestehende oder interessierte Werbekundinnen und -kunden ein seriöses Umfeld für ihre Markenpositionierung so vorstellen. Wir meinen: nein.“


 


Außerdem wollen das Frauennetzwerk Medien und der Presseclub Concordia auch die Politik in die Pflicht nehmen: Die Mediengruppe Österreich profitiert in besonderem Ausmaß von der neuen Digitaltransformationsförderung und wird auch im Rahmen der Medienförderung bedacht. Da es sich bei diesen finanziellen Mitteln um Steuergeld handelt, fragen sich das Frauennetzwerk Medien und der Presseclub Concordia, ob hier nicht strengere Maßstäbe für die Vergabe allfälliger Förderungen erforderlich sind.


 


Niki Fellner antwortete auf die Aussendung der Interessensvertretungen postwendend: Es habe eine umfassende Compliance-Untersuchung gegeben. „In dieser mehrere Monate dauernden Prüfung wurden zahlreiche Mitarbeiter der Mediengruppe Österreich, die mit den Betroffenen Kontakt hatten, persönlich befragt und alle Mitarbeiter der Mediengruppe Österreich aufgefordert, etwaige Belästigungen oder Beobachtungen von Belästigungen oder Missbrauch seiner Machtposition durch Wolfgang Fellner - wie international üblich über ein anonymes Postfach und mit Kündigungsschutz - zu melden.“ 


 


Als Resultat der Compliance-Untersuchung wurden Compliance- und Verhaltensregeln erarbeitet, die mit 1. Jänner 2023 in Kraft treten werden. Diese neuen Compliance-Regeln der Mediengruppe Österreich regeln den korrekten Umgang aber auch Sprache und private Beziehungen am Arbeitsplatz, sie klären in sehr weitgehender Weise jede Form der sexuellen Belästigung und regeln Ansprechstellen und Meldekanäle bei Verstößen gegen die Compliance-Regeln sowie für Beschwerden, so Niki Fellner.




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