Er war auch Simon-Wiesenthal-Preisträger und wurde als beharrlichen Kämpfer für die Demokratie und gegen den Judenhass gewürdigt.
Wien - Der Zeitzeuge und Simon-Wiesenthal-Preisträger 2022, Karl Pfeifer, ist am Freitag gestorben. Pfeifer, der 1938 aus Österreich vertrieben wurde, war später hier Journalist, unter anderem für die „Furche“. Seit Anfang der 2000er-Jahre besuchte er regelmäßig heimische Schulen, wo er Schülerinnen und Schülern über sein Schicksal erzählte. Er war Träger des Goldenen Ehrenzeichens für die Verdienste um die Republik Österreich und Simon-Wiesenthal-Preisträger.
Pfeifer wurde 1928 in Baden bei Wien geboren und wuchs dort auf. Zehn Jahre später musste er aus Österreich flüchten - kurz, nachdem Adolf Hitler den „Anschluss“ des Landes an das Dritte Reich verkündet hatte. Pfeifer floh nach Ungarn und schloss sich in Budapest der „Hashomer Hatzair“ an, einer sozialistisch-zionistischen Jugendgruppe. 1942 gelang es, den 14-Jährigen mit 49 anderen jüdischen Kindern nach Israel in Sicherheit zu bringen.
1951 kehrte er nach Österreich zurück. Pfeifer arbeitete in Österreich als Journalist und kämpfte gegen Antisemitismus und für die Demokratie. Später stellte er sich als Zeitzeuge vorwiegend in Schulen zur Verfügung und schilderte den Kindern und Jugendlichen über sein Leben als verfolgtes Kind und sein Leben in der Fremde. Im Vorjahr nahm er den Simon-Wiesenthal-Preis im Parlament entgegen. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka würdigte ihn als "beharrlichen Kämpfer für die Demokratie und gegen den Judenhass".
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