1943 in Steyr geboren, studierte Ilse Brandner-Radinger in Wien Zeitungswissenschaft und Kunstgeschichte. Nach ihrer Promotion startete sie in den 1970er Jahren ihre Karriere im Journalismus, unter anderem in der „Arbeiterzeitung“, wo sie 1980 bis 1989 das Innenpolitik-Ressort leitete.
1990 wurde sie zur Generalsekretärin des Presseclub Concordia ernannt. Sie setzte sich intensiv für medienethische Fragen und die Selbstkontrolle ein, organisierte große europäische Medienkonferenzen in der Concordia und moderierte unzählige Pressekonferenzen mit den Spitzen der Republik. Mit Erfolg erkämpfte sie die Restitution von durch die Nationalsozialisten gestohlenem Concordia-Eigentum und sorgte für die Modernisierung der Veranstaltungsräume im Concordia Haus.
Bis 2010, zwanzig Jahre lang, war Ilse Brandner-Radinger Generalsekretärin, auch danach blieb sie der Concordia, mit deren „Goldener Feder“ sie ausgezeichnet wurde, als Ehrenmitglied im Vorstand eng und aktiv verbunden.
Ihr Engagement für den Journalismus führte sie ab 2010 als Senatsmitglied des neu gegründeten Österreichischen Presserats ebenso fort wie im ORF-Publikumsrat, dessen Vorsitzende sie 2014 bis 2018 war. 2011 erhielt sie das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2018 wurde sie durch das Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft geehrt.