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Digitale Sicherheit für Journalisten.
20.01.2023   Vermischtes
Wie sich Journalisten vor Online-Angriffen schützen
Längst muss sich nicht nur die investigative Recherche-Elite Gedanken über digitale Sicherheit machen. 5 konkrete Tipps zum Schutz.
Salzburg – Die nötige Flexibilität von Situation zu Situation verlangt, auf ein breites Tool-Set setzen zu können. Folgende Tipps können Sie sicherer machen, erklärt Daniel Moßbrucker in der aktuellen „Journalist:in“-Ausgabe.
 
1. Geräteübergreifende Passwort- Manager liefern Zugangsdaten live an alle Geräte, die man nutzt. Bei verantwortungsvoller Nutzung sind die Tools komfortabel und sicher zugleich, Zugangsdaten lassen sich teilen. Tipp: Gute Produkte kosten meist Geld, aber einige Dienste bieten ihre Tools vergünstigt oder kostenlos für Personen an, die journalistisch arbeiten.
 
2. Als Messenger empfiehlt sich Signal, der in vielerlei Hinsichten die besten Sicherheitsfeatures bietet. Darüber können übrigens auch Videocalls mit bis zu 40 Personen abgewickelt werden, also auch für Recherche-Kooperationen.
 
3. Als sicherer E-Mail-Dienst setzen immer mehr Journalistinnen und Journalisten auf Protonmail. Der Anbieter aus der Schweiz verspricht Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das ist korrekt, man muss aber wissen: Das gilt im Standard-Setup nur, wenn  Protonmail-User untereinander kommunizieren, also von Protonmail- zu Protonmail-Adresse. Viele Quellen (und leider auch viele Journalisten) wissen dies leider nicht.
 
4. Backups sind essenziell, um Datenverlust zu verhindern. Aber wie? Es gibt sowohl für externe Backups auf Festplatten wie auch in der Cloud Programme, die regelmäßig ein Backup erstellen. Es kann sich lohnen, wenige hundert Euro in einen eigenen kleinen Backup-Server zu investieren, welcher die Daten immer im Backup speichert, wenn man im heimischen WLAN ist.
 
5. Es ist illusorisch, alle Daten immer perfekt komplett verschlüsselt zu speichern. Aber vielleicht gibt es ein paar, die auf keinen Fall publik werden dürfen? Hier hilft das kostenlose Tool VeraCrypt. Damit lassen sich große Datenmengen verschlüsseln – und sogar noch mehr: Es können Daten „versteckt“ werden. Ein Angreifer kann nicht erahnen, dass sich in einem verschlüsselten Bereich tatsächlich noch weitere, nämlich die eigentlich geheimen Daten verstecken.“
 
Zur ganzen Geschichte „Schutz vor den Pressefeinden“
 
Zum Autor: Daniel Moßbrucker ist Journalist für die Themen Überwachung, Datenschutz und Internetregulierung. Außerdem arbeitet er als Trainer für digitale Sicherheit und Darknet-Recherchen. An der Universität Hamburg schreibt er an einer Dissertation zum Thema „Journalismus und Überwachung“.