Sie will für „Dossier“ Publikum finden, das bereit ist, für Recherchearbeit zu zahlen.
Wien – „Es geht um die Frage, mit welchen Inhalten und auf welchen Wegen ich das Publikum erreiche, das bereit sein wird, für Recherchearbeit zu zahlen“, erklärt Julia Herrnböck in der aktuellen
„Journalist:in“. In Zukunft will sie sich so wieder ganz der Recherche bei „Dossier“ widmen.
Sie gingen nach kurzer Zeit von den SN wieder retour zu „Dossier“. Warum?
Julia Herrnböck: Es sind zwei gänzlich unterschiedliche Aufgaben. Als Chefin vom Dienst ist man sehr operativ an der Tagesproduktion beteiligt, was spannend und aufregend ist. Mich zieht es derzeit wieder stärker in die tiefergehende Recherche und das ist bei „Dossier“ im Vordergrund.
Was werden Sie nun genau machen?
Ich werde wieder in große Projekte einsteigen und als fixes Mitglied der Redaktion auch am Ausbau von „Dossier“ und seinem Netzwerk mitwirken.
Stört Sie das schlechte Image von Journalisten?
Ich erlebe das so nicht. Ich bin stolz darauf, als Journalistin arbeiten zu können.
Wie wird sich der Journalismus künftig verändern?
Stark, so wie alle Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Es geht um die Frage, mit welchen Inhalten und auf welchen Wegen ich das Publikum erreiche, das bereit sein wird, für Recherchearbeit zu zahlen.
Zum ganzen Interview
Zur Person: Julia Herrnböck arbeitet nun wieder bei „Dossier“. Zuletzt war sie bei den „Salzburger Nachrichten“ (SN) als Chefin vom Dienst tätig. Seit 2014 engagiert sie sich im Vorstand von Reporter ohne Grenzen für Pressefreiheit in Österreich und Osteuropa. Sie hat u. a. für den „Standard“, die NZZ Österreich und Puls 4 gearbeitet und war Host der Podcast-Serie „Ganz offen gesagt“. 2021 hat sie an der Universität Wien zum Thema „Veränderte Arbeitsbedingungen im investigativen Journalismus“ promoviert und war Stipendiatin der Augstein- Stiftung in Hamburg.