Please wait...
News / Fritz Jergitsch: „Der erste Schuss ist gratis“
Fritz Jergitsch (Foto: Dirmaier)
11.05.2023   Vermischtes
Fritz Jergitsch: „Der erste Schuss ist gratis“
Zum Zehn-Jahre-Jubiläum spricht der „Tagespresse“-Gründer über seine besten Opfer, sein Abomodell, das er mit einem Drogendeal vergleicht, und den jüngsten Coup gegen die FPÖ.
Wien – Zehn Jahre „Die Tagespresse“. Gründer und Chefredakteur Fritz Jergitsch hat im Vorschulalter Zeitungen mit Falschnachrichten gebastelt und ist später selbst auf Fakes reingefallen. Zum Jubiläum spricht er mit „Journalist:in“-Autorin Valentina Dirmaier über die besten „Tagespresse“-Opfer, sein Abomodell, das er mit einem Drogendeal vergleicht, und den jüngsten Coup gegen Niederösterreich und die FPÖ.
 
Für die „Tagespresse“ war die Innenpolitik in den vergangenen Jahren eine dankbare Quelle. Haben Sie ein Lieblingsopfer?
Ich schreibe gerne über lustige Figuren, die sich selbst ein bissl zum Affen machen. Wir haben immer gerne über Michael Häupl, Gernot Blümel oder Sebastian Kurz geschrieben.
 

 
Kürzlich gelang es Ihnen, ein ganzes Bundesland und eine Partei in den April zu schicken. Wie lange hat es gedauert, bis euch die FPÖ und Niederösterreich mit der Wirtshausprämie auf die Schliche kam?
Dass es ein Fake ist, war recht schnell allen klar, da die FPÖ dementiert hat. Ob sie rechtlich gegen uns vorgeht, wissen wir noch nicht. Allzu viel wäre aus juristischer Sicht wohl nicht zu holen.
 

 
Die „Tagespresse“ verzichtet auf Anzeigen. Für die Arbeit werden Sie von Abonnenten nach dem „New York Times“- Prinzip bezahlt. Wie funktioniert das?
Es ist wie bei einem Dealer: Der erste Schuss ist gratis. Damit wirst du vom Stoff abhängig. Wir stellen dir eine gewisse Anzahl an kostenlosen Artikeln zur Verfügung. Wenn du die aufgebraucht hast, musst du entweder ein Abo abschließen oder kannst erst im nächsten Monat weiterlesen. Der Vorteil dieser Metered Paywall ist, dass die Leser wissen, was sie erwartet, wenn die kostenlosen Artikel aufgebraucht sind. Medien mit einer harten Paywall wie die „Presse“ haben die Schwierigkeit, sich immer erklären zu müssen, warum man ein Abo abschließen soll. Wir sparen uns das Marketing und konzentrieren uns auf das, was wir am besten können: unsere Artikel.
 
– Wurden Sie je selbst Opfer einer Falschnachricht?
– Welche Geschichten gehen Ihnen am leichtesten von den Fingern?
– Wie viel Journalismus steckt in Ihrer Arbeit?
– Wie ähnlich sind sich Satire und Journalismus?
– Fehlt Ihnen die Regierung Kurz?
– Ist Bundeskanzler Karl Nehammer ein gutes „Tagespresse“-Ziel?
– Was macht die „Tagespresse“ als positiven Falschnachrichten-Lieferanten populär?
– Werden Sie häufig bedroht?
– Ihr No-no-Radar ist Ihr Bauchgefühl. Wann schlägt das an?
– Wie macht man mit Krieg Satire?
Zu den Antworten