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News / Digital News Report: Interesse an Nachrichten sinkt
Bei der Präsentation (Foto: APA/APA-Fotoservice/Rastegar)
22.06.2023   News
Digital News Report: Interesse an Nachrichten sinkt
In Österreich wurden etwas mehr als 2000 Menschen nach ihrem Medienverhalten befragt.
Salzburg - Das Interesse an Nachrichten ist rückläufig, das Vertrauen in diese im Sinken, die Bereitschaft, für online-Medien zu zahlen, steigt – das geht aus dem heurigen Digital News Report hervor, der vor Kurzem veröffentlicht wurde. Die heimischen Ergebnisse sind Teil der weltweit größten Studie zu Medientrends, die vom Reuters Institute for the Study of Journalism an der Universität Oxford organisiert wird und in Österreich von einem Team rund um Stefan Gadringer an der Universität Salzburg betreut wird. In 46 Ländern wurden knapp 94.000 Menschen befragt, in Österreich waren es etwas mehr als 2000.
 
18 Prozent gaben hierzulande an, äußerst interessiert an Nachrichten zu sein, das sind 2,9 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 12,5 sind nicht sehr oder überhaupt nicht interessiert. Über die vergangenen Jahre lässt sich generell ein geringer werdendes Interesse an Nachrichten feststellen, wenngleich es hierzulande bei 75,8 Prozent angegeben wird.
 
Was das Vertrauen in Nachrichten betraf, wurde im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 2,3 Prozentpunkten auf 38,3 Prozent verzeichnet. 37,1 Prozent der Befragten machen sich Sorgen, dass sie Fake News nicht mehr identifizieren können, das ist ein deutlicher Anstieg.
Während weltweit 36 Prozent der Befragten angaben, Nachrichten „manchmal“ aktiv zu vermeiden, waren es in Österreich 23,5 Prozent. Dazu kamen 14,4 Prozent, die diese „oft vermeiden“, vor allem ging es um solche über den Ukrainekrieg.
 
Gefragt, wie öffentlich-rechtliche Medien eingeschätzt werden, sagten in Österreich 45 Prozent, dass sie den ORF für wichtig erachten. Zwar sind die TV-Nachrichtenprogramme mit 54,1 Prozent weiterhin die in Österreich am häufigsten verwendete Nachrichtenquelle, gefolgt von Radio-Nachrichten mit 47,1 Prozent, sozialen Medien mit 38,6 Prozent, gedruckten Zeitungen mit 37,5 Prozent und Websites und Apps von Zeitungen mit 37 Prozent. Generell wurden aber alle Nachrichtenquellen weniger genutzt als im Vorjahr. Die Bereitschaft, für online-Medien zu zahlen, steigt laut Digital News Report langsam, aber kontinuierlich. Sie liegt nun bei 14,3 Prozent und ist unter den 25-34-Jährigen am höchsten.


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