Wie Konstruktiver Journalismus funktionieren und Nachrichtenverweiger zurückholen kann.
Salzburg – Immer mehr Menschen meiden die Nachrichten. Konstruktiver Journalismus kann helfen, das zu ändern, ist Jonathan Widder überzeugt. Der Chefredakteur von „Squirrel News“, gibt in der
„Journalisten-Werkstatt: Konstruktiv berichten“ Handwerkszeug für neue Perspektiven. Unter anderem nennt er häufige Vorurteile gegen konstruktiven Journalismus und entkräftet sie natürlich auch:
„Konstruktiver Journalismus soll den bisherigen Journalismus komplett ersetzen“
Nein, das soll er natürlich nicht. Vielmehr geht es darum, bestimmte Elemente zu stärken und den Fokus zu erweitern: handwerklich sauber über Lösungen zu berichten, marginalisierte Akteure mit einzubeziehen, neue Formate für Diskussionen und Debatten zu finden und den Themenmix insgesamt konstruktiver zu gestalten.
„Konstruktiver Journalismus blendet Probleme aus“
Natürlich nicht. Wer sich auch nur ein bisschen mit guter konstruktiver Berichterstattung beschäftigt, merkt schnell, dass Probleme dort keineswegs ausgeblendet werden. Schließlich gehört zu jeder Lösung auch ein Problem, und um die Lösung zu verstehen, muss auch das jeweilige Problem und sein Kontext erklärt werden.
„Konstruktiver Journalismus sieht die Welt durch eine rosarote Brille“
Auch dieses Vorurteil ist falsch. Natürlich entsteht durch Berichte über Lösungen ein positiveres Gesamtbild als durch ausschließliche Skandal- und Katastrophenberichterstattung. Wenn die notwendigen Qualitätskriterien eingehalten werden, besteht aber keine Gefahr, Dinge übertrieben positiv darzustellen.
„Konstruktiver Journalismus ist PR“
Nein, denn: Eine Pressemitteilung beschreibt einen Gegenstand aus einer einzigen Perspektive, nämlich der eigenen, und lässt unangenehme Umstände gerne außen vor. Konstruktiver Journalismus tut das nicht. Durch das Einbeziehen mehrerer Perspektiven und die kritische Analyse der Grenzen eines Ansatzes lässt sich der Vorwurf, PR zu betreiben, leicht entkräften.
Die Themen der „Journalisten-Werkstatt“:
– Handwerkszeug für neue Perspektiven
– Nachrichten in Kriegszeiten
– Konstruktive Techniken
– Nachgefragt
– Anders debattieren
– Lösungen im Lokalen
– Was das Publikum will