„5vor12“ nennt das Netzwerk Klimajournalismus ein gratis Online-Briefing. Wie sich Journalistinnen und Journalisten Hintergründe holen können.
Wien – „5vor12“ – unter diesem Titel hat das
Netzwerk Klimajournalismus ein
Klima-Online-Briefing gestartet, bei dem man sich einmal wöchentlich kostenlos und frei zugänglich zu Themen des Klimawandels schulen lassen kann. Seit Ende August geben darin Experten in einstündigen Zoom-Meetings Einblick in ihre Forschung – damit Journalisten sich (noch) besser mit den aktuellen Entwicklungen in Sachen Klimawandel auseinandersetzen und darüber berichten können. Das Angebot, das in Kooperation mit dem deutschen Pendant des Netzwerks entstand, richtet sich an Journalisten aller Ressorts – „denn es gibt keines, in das die Klimakrise nicht hineinspielt“, sagt Lukas Bayer, freier Journalist und Vorstandsmitglied des Netzwerks Klimajournalismus. „In Wahrheit sollte man bei jeder Geschichte mitdenken, was der Text oder Bericht für den Klimawandel bedeutet und vice versa auch der Klimawandel für meine Geschichte.“
In Zeiten, in denen sich auf diesem Gebiet so viel tut und gleichzeitig zwei von drei Menschen laut Umfragen den Wunsch nach mehr Berichterstattung über Klimawandel haben, gilt es, „die komplexe Krise herunterzubrechen und besser verstehen zu lassen, was dies für das Leben jedes Einzelnen bedeutet. Das wollen wir mit dem 5vor12 Klima-Briefing unter anderem vermitteln.“ Themen des Briefings sind Wetterextreme, Energiewende, Verkehrswende und immer auch Lösungsansätze, denn: „So über Klimathemen zu schreiben und zu berichten, als ob nichts lösbar wäre, ist fatal. Das deprimiert die Leser, Seher und Hörer nur. Vielmehr geht es um das Weiterdenken“, sagt Bayer. Das Briefing findet derzeit immer Mittwoch von 5 vor 12 bis 13 Uhr statt – „damit es Interessierte auch in der Mittagspause konsumieren können – denn wir wissen, wie schwierig es im Redaktionsalltag sein kann, ganze Tage vom Arbeitgeber freigestellt zu werden.“
Bisher gibt es 700 Anmeldungen für die
Briefings, die sich klar an Journalisten wenden, da man für diese einen safe space schaffen will, „in dem auch Fragen gestellt werden dürfen und jemand ruhig zugeben kann, wenn er die Zusammenhänge noch nicht ganz verstanden hat“. Ende Herbst ist die nächste Staffel geplant.
Das Netzwerk Klimajournalismus setzt sich generell dafür ein, dass mit noch mehr Hintergrundwissen eine bessere Klimaberichterstattung ermöglicht werden kann. „Dabei geht es einerseits um Basics dazu, was mit dem Klima passiert und wie sich das auf unser aller Leben auswirkt. Aber andererseits auch um ein Bewusstsein für Sprache und Bilder, die dies nicht verharmlosen“, sagt Bayer. „Denn wenn eine Hitzewelle mit einem Bikinifoto bebildert wird, dann passt das einfach nicht. Wir hoffen, mit unseren 5vor12 Klima-Briefings dazu beitragen zu können, dass noch mehr Bewusstsein für die Verantwortung von Journalisten in Bezug auf die Klimakrise erzeugt werden kann – und dass wir mit Basiswissen helfen können, die Zusammenhänge besser zu verstehen.“
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