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News / Journalistenpreis „medienspiegel“ geht an inklusive Redaktion „andererseits“
Die Preisträger (Foto: „medienspiegel“)
02.11.2023   Journalistenpreise
Journalistenpreis „medienspiegel“ geht an inklusive Redaktion „andererseits“
Sonderpreis für Transparenzblog der „Grafschafter Nachrichten“. Zur Begründung der Auszeichnungen.
Bayreuth/Wien – Der „Medienspiegel-Preis für transparenten Journalismus“ geht in diesem Jahr an die in Wien ansässige Redaktion „andererseits“. Mit einem Sonderpreis wurden die „Grafschafter Nachrichten“ im niedersächsischen Nordhorn ausgezeichnet. Die Bekanntgabe der Geehrten und die Preisverleihung fand anlässlich der Mitgliederversammlungen der Initiative Tageszeitung (ITZ) und der Vereinigung der Medien-Ombudsleute (VDMO) in Bayreuth statt.

Der „medienspiegel“ wird jährlich von den beiden Vereinen vergeben. Im Jahr 2016 hatte der „Verein zur Förderung der publizistischen Selbstkontrolle“ den undotierten medienethischen Preis ins Leben gerufen. Nach der Auflösung des Vereins hatten 2021 ITZ und VDMO gemeinsam die Auszeichnung übernommen. „Ziel des Preises ist es, die Selbstreflektion, die Fähigkeit zur Selbstkritik und die Bereitschaft zur Transparenz in den Medien zu fördern und in der öffentlichen Wahrnehmung zu verstärken“, so die Ausschreibung.

In der Laudatio des Jury-Sprechers Thomas Hauser, Chefredakteur a.D. und Herausgeber der „Badischen Zeitung“, hieß es, die aus Menschen mit und ohne Behinderung zusammengesetzte Redaktion von „andererseits“ führe bereits durch ihre Existenz den etablierten Medien vor Augen, wie weit diese noch von den eigenen Ansprüchen an Inklusion und Diversität entfernt seien. Mit ihren aufsehenerregenden und viel diskutierten Arbeiten, wie etwa dem Film über die Hilfsaktion „Licht ins Dunkel“, würden sie notwendige Debatten über gesellschaftliche Widersprüche und die Arbeit der Medien auslösen. „andererseits“ zeige beispielhaft, dass die Zusammensetzung einer Redaktion Sichtweisen ändern kann und ganz neue Perspektiven eröffnet, so die Begründung der Jury.

Vor allem um Transparenz und die Erläuterung der eigenen Arbeit geht es bei dem Blog „Post vom Chefredakteur“ und der Serie „Was in der Zeitung steht“ der „Grafschafter Nachrichten“. Im Blog und in der Serie setze man sich „einfach und verständlich mit grundsätzlichen Fragen journalistischer Arbeit, aber auch mit falschen Erwartungen und Vorurteilen auseinander“, heißt es dazu in der Laudatio. Damit werde nicht nur Transparenz, sondern auch ein Beitrag zur Glaubwürdigkeit geschaffen, der für die Medienarbeit unerlässlich sei.


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