Die Vizechefin der „Süddeutschen Zeitung“ und ehemalige Co-Herausgeberin des „Standard“ soll abgeschrieben haben.
München - Hat sie oder hat sie nicht? Alexandra Föderl-Schmid wird verdächtigt, abgeschrieben zu haben, respektive Texte anderer Autoren verwendet zu haben, ohne Quellen anzugeben. Dies berichtet das Portal
„Medieninsider“. Drei Texte der stellvertretenden Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“ hat man sich dabei vorgenommen und auf die Quellenangaben hin genau angeschaut. Darin wurden, heißt es dort, Formulierungen eins zu eins übernommen. In mindestens elf Texten sollen dabei Textstellen auftauchen, die aus anderen Quellen entnommen und dabei nur geringfügig verändert wurden, in einem Fall soll die Journalistin sogar wörtlich abgeschrieben haben.
Föderl-Schmid bestreitet, plagiiert zu haben. Sie erklärte die Ähnlichkeiten gegenüber dem Medieninsider damit, dass sie in dem erstgenannten Text lediglich Sätze einer Charta der Hamas verwendet habe. Zudem bestehe der Text aus „Faktenbeschreibungen und Definitionen“, die anders als „Essays, Reportagen oder Kommentare“ keine „geistige Eigenleistung“ anderer Autoren enthalte. Auch ein verwendeter Lexikon-Text enthalte keinen „Anspruch auf journalistische Originalität“. Es gehe darum, „einen Sachverhalt oder einen Begriff möglichst präzise und allgemeinverständlich zu erklären“. Dass sie dabei möglicherweise zu viel wörtlich übernommen habe, bedauere sie, so Föderl-Schmid.
Einst war Föderl-Schmid Korrespondentin für Israel und die palästinensischen Gebiete. Sie ist seit 2017 bei der „Süddeutschen Zeitung“, davor war sie zehn Jahre lang Chefredakteurin des „Standard“.
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