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News / Was 2024 für Journalistinnen und Journalisten bringt
Susanne Dickstein: „Den einen oder anderen natürlichen Abgang werden wir nicht nachbesetzen.“
18.01.2024   Vermischtes
Was 2024 für Journalistinnen und Journalisten bringt
Wie schaut es um die Jobs aus? Wo wird gekündigt? Wo nicht nachbesetzt, wie in Susanne Dicksteins Redaktion? Und was macht die KI aus dem Journalismus?
Salzburg – Die Medienbranche erlebt derzeit einen tiefgreifenden Umbruch. Nur ein Beispiel dafür ist der „Standard“, schreibt Antje Plaikner in der aktuellen Ausgabe der „Journalist:in“. Chefredakteurswechsel, eine Interims-Chefredaktion und ein rigides Sparprogramm kennzeichnen diesen Wandel. Laut Gewerkschaftsangaben sollen 15 Redakteurinnen und Redakteure entlassen werden sollen. Die Verhandlungen über Sozialpläne sind in vollem Gange, und die Unsicherheit in der Redaktion ist spürbar. Selbst die Tiroler Korrespondenz wird eingespart, ohne Aussicht auf eine Nachbesetzung.
 
Scharfe Einschnitte
Der Blick auf den Arbeitsmarkt für Journalisten im Jahr 2024 wirft Fragen auf. Die Arbeitslosenzahlen zeigen tendenziell einen Rückgang, doch seit dem Frühjahr 2023 steigen sie wieder an. Die „Journalist:in“ hat den Trend unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die „Einschnitte“ in etablierten Medienhäusern ihre Spuren hinterlassen. Die Zahl der offenen Redakteursstellen ist überraschend gering, während Arbeitslose vermehrt in Coachingprogramme vermittelt werden, um ihre Rückkehr in den Journalismus zu fördern. Doch der Trend zur Abwendung vom Journalismus setzt sich fort.
 
Die Suche nach freien Stellen gestaltet sich ebenfalls herausfordernd. Obwohl das Arbeitsmarktservice nur wenige offene Redakteursstellen listet, zeigt ein Inseratencheck auf den Websites der Medienhäuser, dass es 364 freie Stellen gibt. Dennoch ist der Anteil journalistischer Stellen im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Chefredaktionen äußern die Hoffnung, den aktuellen Personalstand halten zu können, betonen jedoch auch die Notwendigkeit von Optimierungen.
 
Job-Killer KI?
Ein weiterer Aspekt der sich wandelnden Medienlandschaft ist die verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI). KI-Tools finden vermehrt Einzug in Redaktionen, um Arbeitsprozesse zu optimieren. Jedoch gibt es Uneinigkeit darüber, inwieweit KI die traditionelle journalistische Arbeit ersetzen kann. Einige Medienhäuser setzen KI gezielt ein, während andere noch zögern und Evaluierungen durchführen.
 
Die Medienförderung, die mit der Digitalisierung einhergeht, soll 20 Millionen Euro betragen, wovon 15 Millionen in die Journalismusförderung fließen. Die Förderung wird jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft, wie die Beschäftigung einer Mindestanzahl von hauptberuflichen Journalisten. Diese Voraussetzungen könnten jedoch den Zugang für kleine und neue Medien erschweren und die angestrebte Medienvielfalt gefährden.
 
Zur ganzen Geschichte und den Details in den einzelnen Redaktionen
 
Fotocredit Dickstein: OÖN