Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) prämierte im Rahmen der Award-Gala die besten Print- und Online-Werbungen des Jahres. Was der VÖZ-Präsident dabei zu sagen hatte.
Wien - Die besten Print- und Onlinewerbungen zu küren - das war das Ziel der ADGAR-Gala, bei der Porsche Austria zum Printwerber des Jahres gewählt wurde: „Ein Abend, an dem wir traditionell die einprägsamsten Kampagnen, die emotionalsten Sujets und die vielfältigen Möglichkeiten von Werbung in Print und online vor den Vorhang holen, um gemeinsam die Gewinnerinnen und Gewinner in den unterschiedlichen Kategorien zu prämieren“ - so nannte es VÖZ-Präsident Markus Mair. Vor allem aber ließ er in seiner Rede aufhorchen, als er die Bedeutung von etablierten Printmedienmarken als glaubwürdiges Werbeumfeld betonte und vor regulatorischen Eingriffen warnte.
Der ADGAR stehe auch „für die Dankbarkeit und Wertschätzung, die wir als Vertreterinnen und Vertreter der privaten Medien verlegerischer Herkunft unseren Werbekundinnen und Werbekunden gegenüber empfinden“, so Mair. „Wir sind dankbar dafür, dass Sie weiterhin auf die heimischen Zeitungen, Zeitschriften und Magazine als ideales Werbeumfeld für Ihre Produkte setzen“. Das sei auch aus wirtschaftlicher Perspektive eine gute Entscheidung, betonte Mair und verwies auf neue Studien der österreichischen Reichweitenerhebung Media Analyse: „Diese besagt, dass Zeitungen und Magazine als Werbeträger im Vergleich mit anderen Mediengattungen mit hohem Informationsgehalt – wird von 52,4% so bejaht, im Vergleich dazu Soziale Medien lediglich 15,7% - starkem regionalen Bezug, mit 76% weit vor allen anderen Mediengattungen, und einem hohen Grad von 62% an Wissensvermittlung punkten. Werbung in diesem Umfeld wird von der werberelevanten Zielgruppe in höchstem Maße als hochwertig, nützlich und kaufanregend wahrgenommen.“
Allerdings habe man im Vorjahr „bedauerlicherweise einen Paradigmenwechsel in der Buchungssituation auf dem heimischen Werbemarkt“ vorgefunden: „Im letzten Jahr haben die Big-Tech-Plattformen mit 2.066 Milliarden Euro erstmals mehr Werbegeld in Österreich eingenommen als alle klassischen Medien mit insgesamt 1,894 Mrd. Euro. Auch im Hinblick auf die Wertschöpfung im Inland sollte gerade der Politik der enorme Abfluss an Werbeerlösen große Sorge bereiten: Eine nachhaltige Standortsicherung für Medien ebenso wie für Werbe- und Kreativwirtschaft sowie Werbetreibende ist für ein kleines Land wie Österreich von entscheidender Bedeutung!“
Und er appellierte: „Was es hierfür jedenfalls nicht braucht, sind regulatorische Eingriffe, die das Mediensystem und damit auch den soeben beschworenen gesellschaftlichen Zusammenhalt wider besseres Wissen aufs Spiel setzen“. Wirtschaftliche Verwerfungen wie die Entwicklung der Inflation und steigende Produktions- und Transportkosten seien nur ein Teil der großen Herausforderung, mit der wir Medien konfrontiert sind. „Dass jedoch die Debatten rund um allfällige Werbeverbote etwa für besonders zucker- und fetthaltige Lebensmittel nicht und nicht abebben wollen, ist ebenso bedrohlich! Eine solche Maßnahme würde eine erhebliche Bedrohung des gesamten Medien-Ökosystems sowie der Refinanzierungsmöglichkeit durch Werbung darstellen“, so Mair. Man habe an der Debatte in unserem Nachbarland Deutschland im vergangenen Jahr „gesehen, dass der gewünschte gesellschaftliche Lenkungseffekt angezweifelt wurde, jedoch die Medienvielfalt von einer solchen Maßnahme aufgrund einer weiteren Verlagerung des Werbegeldes von heimischen Medienangeboten hin zu internationalen Big-Tech-Plattformen erheblich bedroht wäre“, so Mair.
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