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News / Einbruch bei Klicks: Wie Online-Medien reagieren
Manuel Reinartz (Foto: Clemens Fabry)
04.04.2024   Vermischtes
Einbruch bei Klicks: Wie Online-Medien reagieren
Weltweit leiden Medien unter rückläufigen Klicks auf ihren Websites. Auch in Österreich. Die Möglichen Gründe, erklärt unter anderem Manuel Reinartz, Online-Chefredakteur der „Presse“.
Salzburg/Wien – Der „Reuters Institute Digital News Report 2023“ offenbart eine zunehmende Nachrichtenmüdigkeit und einen Rückgang der Zugriffe auf Nachrichtenwebsites, während das Vertrauen in traditionelle Medien wie Fernsehen und Tageszeitungen weitgehend stabil bleibt. Insbesondere seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und der Pandemie ist dieser Trend zu beobachten, der sich auch im Vergleich zur Zeit vor diesen Ereignissen fortsetzt.
 
Manuel Reinartz, Online-Chefredakteur der „Presse“, deutet diesen Rückgang im „Journalist:in“-Interview mit Köksal Balatci als weltweites Phänomen, das vor allem bei jüngeren Zielgruppen zu beobachten ist, die klassische Medien zunehmend vernachlässigen. Obwohl bestimmte Ereignisse wie Wahlen, Naturkatastrophen oder Prozesse vorübergehend ein hohes Interesse erwecken, ist dieses Interesse oft von kurzer Dauer und flaut schnell wieder ab.
 
Gänzlich überraschend kommt der signifikante Rückgang bei den Zugriffszahlen für ihn nicht, ein Stück weit sei er sogar abzusehen gewesen. „Ein Beispiel: In der Woche, in der der Angriffskrieg auf die Ukraine ausgebrochen ist, hatten wir rund 1,2 Millionen Nutzer auf www. diepresse.com. Ein Jahr später waren es in der gleichen Woche nur noch halb so viel“, sagt Reinartz. „Allein in den ersten Monaten der Pandemie im Frühjahr 2020 konnten wir digital mehr als 4.000 neue Abonnenten gewinnen. Die Leserinnen und Leser wollten bei so einem Jahrhundertereignis topinformiert sein und keine Neuigkeiten verpassen – auch, weil sie von den Erkenntnissen unmittelbar betroffen waren. Das ist jedenfalls meine Vermutung. Einige haben uns dann in den Sommermonaten 2020 wieder verlassen.“ Von einem „Abonnenten-Exodus“ könne aber keine Rede sein. „Der überwiegende Großteil dieser Abonnenten ist bei uns geblieben. Und zwar bis heute.“ Das bedeutet aber nicht, dass sie die Website immer noch mit demselben Interesse und derselben Aufmerksamkeit konsumieren wie damals.“
 
In Anbetracht dieser Entwicklung könnte die Anpassung von redaktionellen Inhalten und die Suche nach neuen Wegen, um das Interesse der Leser aufrechtzuerhalten, entscheidend sein, um dem Phänomen der Nachrichtenmüdigkeit entgegenzuwirken.
 
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