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News / Paul Lendvai wird 95
Paul Lendvai (Foto: ORF/Rammerstorfer)
22.08.2024   Leute
Paul Lendvai wird 95
Die wichtigsten Stationen seines intensiven publizistischen Lebens.
Wien - Paul Lendvai feiert seinen 95. Geburtstag. Lendvai, geboren am 24. August 1929 in Budapest, studierte Jus und war journalistisch tätig. Er wurde als politisch Unzuverlässiger 1953 für acht Monate verhaftet und interniert, anschließend erhielt er wegen Berufsverbots drei Jahre keine Anstellung. Seit 1957 lebt er in Österreich und seit 1959 ist er österreichischer Staatsbürger. Er ist mit der Verlegerin Zsoka Lendvai verheiratet und gehört keiner politischen Partei an.
 
Zwischen 1960 und 1982 war Lendvai Wiener Korrespondent der britischen Tageszeitung „Financial Times“ sowie Kolumnist für österreichische, deutsche und Schweizer Zeitungen und Rundfunkanstalten. Von 1982 bis 1987 war er Leiter der Osteuropa-Redaktion des Österreichischen Rundfunks (ORF) im Range eines Chefredakteurs. Vom April 1987 bis Oktober 1998 war Paul Lendvai Intendant von Radio Österreich International.

Seit 1973 ist er Mitherausgeber und Chefredakteur der Vierteljahreszeitschrift „Europäische Rundschau“. Er war lange Zeit Leiter des „Europastudios“, der monatlichen internationalen TV-Diskussionssendung des ORF: Im März 1980 lud Paul Lendvai erstmals ins „Oststudio“, das er bis 1989 insgesamt 53-mal präsentierte. Mit dem Ende des Ostblocks wurde die Sendung erstmals am 4. Februar 1990 zum „Europastudio“, insgesamt 255 Sendungen lang unter der Leitung von Lendvai. Im April 2024 nahm er Abschied von dieser Sendung.
 
Außerdem ist Lendvai Kolumnist und Autor von sechzehn Büchern über Osteuropa, die in deutscher (neun in englischer und ungarischer, fünf in französischer, drei in slowakischer, zwei in japanischer und tschechischer, ein in hebräischer, polnischer, estnischer, und kroatischer) Sprache erschienen sind und Herausgeber eines Sammelbandes über „Religionsfreiheit, Menschenrechte und Entspannung“. Er war Gastprofessor an der Universität von Kalifornien und hielt im In- und Ausland zahlreiche Vorträge über die internationale Lage ".

Für seine journalistischen Leistungen wurde Lendvai 1974 mit dem Karl-Renner-Preis für Publizistik ausgezeichnet. 1980 hat ihm der Bundespräsident auf Vorschlag des Wissenschaftsministeriums in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen den Berufstitel Professor zuerkannt. Er ist Träger zahlreicher in-, und ausländischer Auszeichnungen. Für sein Buch „Zwischen Hoffnung und Ernüchterung - Reflexionen zum Wandel in Osteuropa“ erhielt er den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch im Jahr 1994. Den „Donauland-Sachbuchpreis“ bekam Prof. Lendvai 1996 für sein Buch „Auf schwarzen Listen - Erlebnisse eines Mitteleuropäers“. Im April 1999 wurde er mit dem Axel-Corti-Preis der Österreichischen Volksbildung für seine Tätigkeit als Fernsehkommentator und Diskussionsleiter ausgezeichnet. Im Jahr 2001 verlieh ihm die Österreichische Volksbildung den Fernsehpreis für die TV-Dokumentation „Kreisky - Licht und Schatten einer Ära“. Im Sommer 2001 erhielt er den Corvinus-Preis des Budapester Europainstituts. Er wurde 2003 zum Fellow des Centrums für angewandte Politikforschung in München gewählt. 2008 bekam er den Preis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln.


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