Wie die zehnteilige Kurzfilmreihe „Literatur to go“ junges Publikum für österreichische Literatur interessieren will.
Wien - Der ORF startet einen Versuch, einem jungen Publikum österreichische Literatur mit unkonventionellen Methoden schmackhaft zu machen. „Literatur to go“ heißt eine zehnteilige Kurzfilmreihe, für die Ö1, 3sat und ORF Topos zusammenarbeiten. In rund fünfminütigen Videos, inszeniert von Beate Thalberg, lesen junge Schauspielende Ausschnitte aus Büchern von Franz Kafka bis Stefanie Sargnagel, die der Lebenswelt junger Menschen entsprechen.
Mit einem Zusammenschnitt moderner Medieneffekte, uriger Archivaufnahmen und den Lesungen bzw. Darstellungen der Schauspieler und Schauspielerinnen versucht „Literatur to go“ einen Einblick in die Welt der österreichischen Literatur zu schaffen. In jeder Folge wird ein Auszug eines anderen Werkes vorgestellt, darunter Elfriede Jelineks „Die Klavierspielerin“ oder Robert Seethalers „Der Trafikant“. Untermalt werden die von Lukas Beck und Latifa Salem aufgenommenen Bilder dabei mit passenden Musik- und Tonarrangements, die die jeweilige Gefühlswelt widerspiegeln.
Die Reihe startet ab Samstag (7. September) in 3sat und als Lesung am 9. September auf Ö1 in den „Radiogeschichten“. Das Augenmerk liegt auf Themen, die junge Menschen beschäftigen. So liest die Schauspielerin Eva Mayer in der zweiten Folge Auszüge aus Stefanie Sargnagels „Dicht“. Die Protagonistin des autofiktionalen Romans sinniert darüber, wie sie einst mit einer Freundin bei Zigarettenrauch beschloss, dem Schulsystem entkommen zu wollen. Schlussendlich packten sie ihre Sachen und machten sich von Wien-Hernals zum Westbahnhof auf, um nach Granada abzuhauen. In dem Video dazu ist Mayer zu sehen, wie sie lässig am Boden des ORF-Funkhauses liegt und Sargnagels Worte von einem iPad abliest. Durch die Montage von Retroarchivaufnahmen aus einer Schule und von Jugendpartys, die dazwischen immer wieder eingeblendet werden, fühlt man sich in seine eigene Schulzeit zurückversetzt.
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