Welche erschreckenden Ergebnisse eine Studie des Vereins columna V hervorbrachte.
Wien - Zwei Drittel von mehr als 220 Befragten aus dem Medienbereich waren schon von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt betroffen: Dies geht aus einer anonymen Umfrage des Vereins columna V hervor. Dieser Verein zur Errichtung einer Vertrauens- und Kompetenzstelle gegen Belästigung und Gewalt in der Medienbranche hat dementsprechend zuletzt in Zusammenarbeit mit dem Public Relations Verband Austria (PRVA) seine politischen Forderungen erneuert und die angehende Bundesregierung aufgerufen, eine solche Beratungsstelle tatsächlich zu realisieren. Nachdem zunehmend MeToo-Fälle in österreichischen Medien- und Kommunikationsunternehmen öffentlich wurden und juristisch verfolgt werden, seien Maßnahmen erforderlich, so die Verantwortlichen. Die Gründung einer Vertrauensstelle sei ein wichtiger Schritt, um strukturelle Missstände wie Machtmissbrauch in Medienhäusern und PR-Branche zu adressieren und sexuelle Belästigung und Gewalt in diesen Branchen nachhaltig zu bekämpfen.
Ähnlich wie die Ergebnisse der Umfrage von columna V seien jene des PRVA-Radars 2024: Diese Studie offenbart, dass 80 Prozent der Befragten Diskriminierung am Arbeitsplatz zumindest gelegentlich erlebt haben. Frauen sind davon in größerem Ausmaß betroffen, vor allem in Bezug auf Gehalt, Karrierechancen und sexuelle Belästigung. Etwa 20 Prozent der Frauen gaben an, in den letzten Jahren Opfer von sexueller Belästigung geworden zu sein. Nun haben columna V und der PRVA die angehende Bundesregierung zum konkreten Handeln aufgefordert. Bereits im Frühjahr 2024 hatten vier der fünf im Parlament vertretenen Fraktionen ihre Unterstützung signalisiert. Nun sei es an der zukünftigen Bundesregierung, diese Zusagen in die Tat umzusetzen und zu einer Entschließung des Nationalrats, zu einer gesetzlichen Verankerung sowie zu einer Einigung über die Finanzierung der Vertrauensstelle zu kommen, fordern die Vertreterinnen von columna V und PRVA. Konkret wolle man durch diese Stelle Leistungen wie medienrechtliche Beratung, psychologische Unterstützung, juristische Unterstützung, Vernetzung und Präventionsmaßnahmen anbieten.
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