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News / campus a Akademie: Ausbildung und Social journalism
Initiator Bernhard Salomon (Foto: Lukas Beck)
05.02.2025   Vermischtes
campus a Akademie: Ausbildung und Social journalism
Warum die Ausbildung doch nicht „Hugo Portisch Akademie“ heißt.
Wien - Eine neuartige Journalistenausbildung und ein digitales Lern- und Publikumsmedium für Social Journalism zugleich: Das wurde mit der campus a Akademie für Journalismus initiiert. Ursprünglich als „Hugo Portisch Akademie“ ins Leben gerufen – und dafür kritisiert -, nennt man sich jetzt „inspiriert von Hugo Portisch“. Die Umbenennung habe auch den Grund, dass man sich modern präsentieren wolle, sagt Initiator Bernhard Salomon von campus a. „Auch wenn der Anstoß von Portisch kam, wollen wir unsere Ausbildung auf die Zukunft ausrichten“, sagt Salomon.
 
„Er meinte zwar, dass Journalismus im Kern immer gleich bleibt und sich nur seine Darreichungsform immer ändert, das sehen wir genauso, aber gerade junge Menschen verbinden seinen Namen eher mit der Vergangenheit. Die Grundsätze, auf denen unsere Lehre aufbaut, sind aber von ihm als Lichtgestalt des österreichischen Journalismus inspiriert.“

Praxis unter Anleitung lautet die Devise der campus a Akademie, basierend auf 240 frei zugänglichen Regeln. Es gibt ein eigenes digitales Medium, in dem die Auszubildenden publizieren, die darauf Feedback bekommen. Auf dieser Plattform schreiben derzeit einerseits sechs Mitglieder der sogenannten Meisterklasse, die auch ein Praktikantengehalt laut Kollektivvertrag erhalten und exklusive Stories publizieren. Andererseits hat man auch eine Kooperation mit vier Gymnasien sowie mit Studenten der Universität Salzburg.
 
Und man startet nun, auch jedem/jeder, der/die möchte, die Möglichkeit zu geben, hier zu publizieren, begleitet von Profis wohlgemerkt. „Wir sind die erste Plattform für unabhängigen Social Journalism, die mit einem durchdachten Konzept für journalistische Qualitätssicherung antritt“, sagt Salomon. „Wer will, kann hier veröffentlichen, aber nur nach klar vorgegebenen ethischen und professionellen journalistischen Grundregeln. Wir tun genau das Gegenteil von Facebook, das seine Regeln gelockert hat. Wir schaffen einen von humanistischen Prinzipien gestalteten digitalen Raum.“
 
„Die Qualitätssicherung erfolgt über Lernvideos, KI und die Community selbst. Wer in der Plattform-Hierarchie als ‚CvD‘ oben ist, kann die Beiträge der Anfänger, der ‚Volontäre‘, annehmen, ablehnen der zur Verbesserung zurückschicken. Am Anfang übernehmen das erfahrene Journalisten, die zu diesem Zweck bei uns an Bord sind. Da freuen wir uns, über weitere Bewerbungen.“ KI spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle. „Wir unterrichten nicht: Wie wirst du Print-Redakteur, sondern: Wie wirst du in 10 Jahren Journalist sein,“ sagt Salomon. Die Vision für die Zukunft von campus a sei, „dass wir eine Plattform an der Schnittstelle zwischen sozialem und journalistischem Medium sind, mit dem entscheidenden Unterschied zu sozialen Medien, dass bei uns nach journalistischen Prinzipien vorgegangen wird und es Fake News und Meinungsmanipulation nicht gibt.“ Die Nachfrage zu publizieren, auch für ganz normale Menschen, die etwas wissen oder etwas zu sagen haben, sei groß, glaubt Salomon. „Es gab hier schon andere Versuche, aber die sind vor allem an der Frage der Qualitätssicherung gescheitert. Ob unserer funktioniert, wird sich zeigen...“ Und er betont: „Wir wollen Journalismus demokratisieren. Und wir glauben, dass wir durch begleiteten Social Journalism vor allem dank KI wohl in einigen Jahren Relevanz in der Medienlandschaft aufbauen können. Das könnte ein spannender Teil des Journalismus der Zukunft werden.“


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