Was Josef Votzi bei der Verleihung des Kurt-Vorhofer-Preises sagte und warum Van der Bellen die Selbstabschaffung des Journalismus fürchtet.
Wien - Bei der Verleihung des Kurt-Vorhofer-Preises 2025 fand Preisträger Josef Votzi klare Worte: Er geißelt die mediale Infrastruktur des Landes, sie sei „maroder als die deutsche Bahn". Er sagte auch: „Ohne eine intakte mediale Infrastruktur kommt der demokratische Betrieb ins Schleudern.“ Ohne sie würde die Öffentlichkeit zum Spielball von politischen und wirtschaftlichen Einzelinteressen.
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Der frühere Chefredakteur von „Profil“ und „News“ und einstige Innenpolitikressortleiter des „Kurier“ bekam die Auszeichnung von der Journalistengewerkschaft, der „Kleinen Zeitung“ und dem Sponsor Verbund. Er hat seit einigen Jahren im „Trend“ eine eigene Kolumne namens „Politik Backstage“.
Van der Bellen warnt vor Selbstabschaffung des Journalismus
Bei der Verleihung übte Bundespräsident Alexander Van der Bellen scharfe Kritik am aktuellen Zustand des Journalismus. Auslöser war unter anderem die fälschliche Todesmeldung über Elfriede Jelinek, die auch von Qualitätsmedien verbreitet worden war. Van der Bellen warnte vor der Anpassung an die Logik sozialer Medien, in der reißerische Schlagzeilen und Klickjagd den Ton angeben. Wer dieser Dynamik folge, schaffe den Journalismus letztlich selbst ab. Auch zur Berichterstattung über den Amoklauf in Graz äußerte er sich kritisch – die Branche wirke verunsichert, es fehle ein gemeinsames Verständnis journalistischer Standards. Positiv hob Van der Bellen den parteiübergreifenden Schulterschluss auf politischer Ebene hervor.
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