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Christoph Kotanko (Foto: OÖN)
07.10.2025   Vermischtes
Darf Christoph Kotanko essen, wo er will?
Ein Restaurantbesuch des Innenpolitik-Profis sorgt auf Facebook für hitzige Debatten. Dr. Media stellt kopfschüttelnd die Diagnose dazu.
Wien – Ein Schnitzel, ein Facebook-Post, ein Shitstorm: Christoph Kotanko schrieb über sein Mittagessen im Blauensteiner – und löste damit eine kleine Empörungswelle aus. Dr. Media analysiert den Fall in seiner Kolumne in der „Journalist:in“:
 
Seit Twitter „X“ heißt, verschwindet die einst so streitbare Plattform nach und nach in der Bedeutungslosigkeit. Bluesky konnte diese Lücke bisher nicht füllen – und wird es vielleicht auch nie. Wenigstens gibt es noch Facebook, um ab und zu eine vernünftige Debatte anzustoßen und über relevante Themen zu diskutieren. Sollte man meinen.

„Mittags in der Gastwirtschaft Blauensteiner in Wien-Josefstadt. Rechnung macht 14,90 € aus. Das vorzügliche Schweinsschnitzel mit Erdäpfelsalat würde 11,90 € kosten, die teuerste Speise auf der Karte (Schweinslungenbraten, Steinpilze, Reis) 17,20 €. Faire Preise – doch generell ist die heimische Gastronomie in Gefahr, den Bogen zu überspannen. Auswärts essen wird zum Luxus“, postet Christoph Kotanko vor ein paar Monaten – und gleich die Rechnung aus dem Restaurant mit dazu.

Er spricht damit ein Thema an, das an vielen Stammtischen – und auch in Dr. Medias Ordination – seit geraumer Zeit aufgeregt diskutiert wird: dass nämlich Essengehen immer teurer wird.

Gleich der erste absurde Kommentar lautet: „Treffpunkt von Burschenschaftern & Co.“

Kotanko reagiert gelassen: „Treffpunkt von Sozialdemokraten und Neos aus dem nahen Rathaus, Grünen aus dem benachbarten Parlament, Schauspielerinnen und Schauspielern aus der Josefstadt, Schachspielern, U-Bahnarbeitern, Müßiggängern usw. Wien eben.“

Doch die Dame legt nach: „Ich kenne das Lokal ganz gut und seit langem. Ich weiß, dass auch Leute aus den oben genannten Kreisen hingehen. Eher mittags, und viele ahnungslos. Der Chef war im letzten Wahlkampf der erste FPÖ- und Kickl-Fan, mit dem ich je geredet habe – ernsthaft, aber er war ganz eindeutig. Danach hörte ich Einschlägiges. Und im Frühjahr waren Bekannte dort, die das nicht wussten – und geflohen sind, nachdem eine große Schar Burschenschafter eingefallen ist und mit Hallo begrüßt wurde.“

Noch einmal reagiert Kotanko ruhig – und präzise: „Nein, es gehen nicht auch Leute aus den genannten Kreisen hin. Die zahlreichen Roten, Grünen, Schwarzen usw. sind keineswegs ahnungslos – das würde ich z. B. Michael Häupl nie nachsagen. Es ist ein Wirtshaus mit bunt gemischten Gästen. Wer Vielfalt nicht mag, hat die Freiheit, nicht hinzugehen.“

Und so geht das noch eine Weile weiter – wobei das Niveau deutlich sinkt. Nicht jenes von Christoph Kotanko, wohlgemerkt.
 
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