Wer berichtet fair über den Nahen Osten? Der Preis zeichnet Journalistinnen, Autoren und Aktivisten aus, die mit Haltung und Sachkenntnis zum Diskurs über Israel und die MENA-Region beitragen.
Wien - Der Arik-Brauer-Publizistikpreis wird jedes Jahr von Mena-Watch für fundierte Beiträge zur öffentlichen Debatte verliehen, die den Nahen Osten aus einer fairen und realitätsbezogenen Perspektive betrachten. Der Thinktank beobachtet und analysiert die MENA-Region (Middle East North Africa) und deren Darstellung in den Medien im Dienste der qualitativen Verbesserung des Diskurses über diese Region.
Am Abend des 18. November in Wien ehrt Mena-Watch dieses Jahr mit dem heurigen Arik-Brauer-Publizistikpreis den Journalisten Nikolaus Wildner und den Schriftsteller Karl-Markus Gauß. Der Sonderpreis der Jury wird an die Politikerin und Aktivistin Karoline Preisler verliehen.
Nikolaus Wildner, geboren 1985 in Wien, ist nach seinem Zivildienst in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und seinem Studium an der Hebräischen Universität in Jerusalem seit dem Jahr 2020 als ORF-Korrespondent in Israel tätig. Seine TV- und Radioberichte und seine Beiträge in sozialen Medien zeichnen sich durch Ausgewogenheit, fachliche Kompetenz und journalistische Sorgfalt aus – Eigenschaften, die in der Berichterstattung über Israel und den Nahen Osten leider selten geworden sind und die Wildner deutlich von anderen ORF-Korrespondenten in der Region unterscheiden, wie es von Mena-Watch heißt. Die Laudatio hält der Leiter des Außenpolitik-Ressorts der Tageszeitung „Die Presse“, Christian Ultsch, der im Jahr 2022 selbst den Arik-Brauer-Preis erhalten hat.
Der Schriftsteller Karl-Markus Gauß, 1954 geboren in Salzburg, ist für seine Erzählungen, Reiseberichte und vor allem Essays vielfach ausgezeichnet worden. In seinen Arbeiten legt er immer wieder den Finger in die Wunden der zeitgenössischen Gesellschaft. So auch in dem im heurigen Jahr veröffentlichten Band „Schuldhafte Unwissenheit. Essays wider Zeitgeist und Judenhass“ (Czernin Verlag), einem eindringlichen Plädoyer gegen israel-bezogenen Antisemitismus und Bekenntnis zu Israels Recht auf Selbstverteidigung. Die Laudatio hält der Journalist Peter Huemer.
Einen Sonderpreis erhält die deutsche Politikerin und Aktivistin Karoline Preisler. Schon lange setzt sie sich entschlossen gegen Rechtsextremismus, Islamismus und Antisemitismus ein. Seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 tritt sie immer wieder israelfeindlichen Kundgebungen mit Schildern entgegen, auf denen etwa „Rape is not resistance“ oder „Believe Israeli Women“ zu lesen ist. Die Laudatio hält der Journalist und Autor Hasnain Kazim.
Vergeben wird der Preis von einer unabhängigen internationalen Jury. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, der Historiker und Publizist Michael Wolffsohn, die Journalisten Ester Schapira und Christian Ultsch, die Autorin Mirna Funk, die Terrorismusexpertin Rebecca Schönenbach, der Publizist Arye Sharuz Shalicar und der Psychologe Ahmad Mansour; den Preis für sein Lebenswerk erhielt darüber hinaus der Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann.
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