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News / Armin Wolf zieht Bilanz: Ein Jahr nach dem #eXit zu Bluesky
Armin Wolf (Foto: IMAGO / Manfred Siebinger)
18.11.2025   Vermischtes
Armin Wolf zieht Bilanz: Ein Jahr nach dem #eXit zu Bluesky
In einer Blogbilanz zieht er ein durchwachsenes Resümee über die Vor- und Nachteile seines Wechsels – und erklärt, warum er den Schritt trotzdem nicht bereut.
Wien – Armin Wolf war mit rund 640.000 Followern einer der reichweitenstärksten Journalisten im deutschsprachigen Raum bei X/Twitter. Im vergangenen Jahr legte er seinen Account dort still und wechselte – gemeinsam mit weiteren Journalisten – zu Bluesky, wo er unter @arminwolf.at aktiv ist. Der Grund für den Wechsel: das Ausmaß an Desinformation und Beleidigungen auf X. „Es ist einfach zu aufwändig, in dem ganzen Müll noch irgendetwas Interessantes zu finden“, sagte Wolf damals in einem Streitgespräch mit „Bild“-Vize Paul Ronzheimer.

„X zeigt Behörden den Mittelfinger“
In seinem Blog zieht Wolf nun eine durchwachsene Bilanz seines Wechsels, berichtet kress.de. Seinen Entschluss, X/Twitter zu verlassen, habe er „nicht eine Sekunde bereut“, schreibt er. „Die Plattform ist unter Elon Musk derart toxisch geworden, dass es schlicht keinen Spaß mehr gemacht hat, meinen Account dort zu öffnen.“
 
Hinzu komme, dass Musk X als „rechtsradikale Agitprop-Plattform und gigantische Fake-News-Schleuder“ missbrauche und dass X bei Hate Speech „nicht nur seine eigenen Richtlinien ignoriert, sondern auch konsequent Gesetze missachtet und Behörden den Mittelfinger zeigt“.

Im Vergleich zu X sei es auf Bluesky „ziemlich idyllisch“, stellt Wolf fest – „für meinen Geschmack leider etwas zu idyllisch“. Er habe mit einer schnelleren Entwicklung des Netzwerks gerechnet, sowohl bei Reichweite als auch bei der „inhaltlichen Breite“. Besonders vermisst er „kontroverse – konstruktive Diskurse“ und Beiträge internationaler Expertinnen und Experten. Positiv bewertet Wolf den „in der Regel“ konstruktiven Grundton auf Bluesky.

„Nach einem Jahr fühlt sich Bluesky für mich noch immer an wie Twitter um 2010/2011. Das war sehr fein, aber Twitter 2014/15 war noch deutlich interessanter“, schreibt Wolf. „Definitiv“ sei Bluesky aber ein deutlich besserer Ort als X im Jahr 2025. Sein Resümee: „Der #eXit war die richtige Entscheidung.“
 
Hintergrund: Wolf befindet sich mittlerweile auch in einem Rechtsstreit mit X, da die Plattform sich weigert, gegen Hass-Posts vorzugehen, die ihn betreffen.